Volkstrauertag - Tag des Erinnerns und der Mahnung

 

Bei strahlendem Sonnenschein fand auf dem Friedhof in Roßdorf die jährliche Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. Anwesend waren neben Bürgermeister Norman Zimmermann und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Heiko Hofmann, die von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eskortiert wurden, Herr Pfarrer Seeger, Vertreter des VdK sowie einige Gemeindevertreter und zahlreiche Roßdorfer Bürger. In seiner Gedenkrede zog Bürgermeister Zimmermann einen Bogen von den Ursprüngen des Volkstrauertags, der das erste Mal 1925 zum Gedenken an die im Weltkrieg gefallenen Soldaten begangen worden war, über die Weimarer Republik, die keinen gesetzlichen Feiertag hierfür normierte, zum Missbrauch durch die Nationalsozialisten, die den Tag zu Propagandazwecken zum Heldengedenktag umfunktionierten, bis hin zum Jahr 1952, als man begann, den Volkstrauertag als staatlichen Gedenktag zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag als sog. stillen Tag zu begehen.

 

Jährlich findet seither, neben zahllosen örtlichen Veranstaltungen wie der in Roßdorf, eine Zeremonie im Deutschen Bundestag statt, bei welcher an die Opfer von Gewalt, Krieg und Terror aller Nationen erinnert wird.

 

Sehr schön zitierte Bürgermeister Zimmermann aus einer Gedenkrede des Bundespräsidenten und spannte den Bogen weiter zu den Opfern der Kriege unserer Zeit,

namentlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er wies darauf hin, dass der

Volkstrauertag nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch der Mahnung sei, Kriege

heute nicht mehr zuzulassen und Versöhnung zu üben - auch mit dem russischen Volk, wenn

es die Umstände denn wieder zulassen würden.

 

Eine Versöhnung wie sie jene ukrainischen Soldaten geübt haben, die kürzlich unter laufenden Kampfhandlungen die zufällig entdeckten Gebeine gefallener Wehrmachtssoldaten gesichert, geborgen und später dem VdK übergeben haben. Wohlgemerkt: Gebeine der früheren Kriegsgegner.

 

Im Anschluss an die Gedenkrede wurden Kränze am Weltkriegs-Mahnmal niedergelegt und

Pfarrer Seeger sprach ein Gebet. Es war eine sehr würdige Zeremonie und ergriffen

verließen die Teilnehmer nach der Verabschiedung durch Vorsitzenden Hofmann den

Friedhof.

 

Dolores Koop

 

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