WiR hatten zur letzten Sitzung der Gemeindevertretung beantragt, für die Friedhöfe in Roßdorf und Gundernhausen ein Friedhofskonzept erstellen zu lassen. Nun wurde unser Antrag von den anderen Fraktionen abgelehnt.
Begründet wurde es mit dem angeblich bereits bestehenden Konzept. WiR hatten versucht nachzusteuern und in einem Änderungsantrag explizit um ein neues Konzept gebeten, da das vermeintlich bestehende nach unserer Ansicht kein Konzept, sondern lediglich eine verwaltungsinterne Arbeitsanweisung ist und jeglicher fundierten bestattungs- und gartenbaufachlichen Expertise entbehrt. Doch auch das hat leider nichts genützt. Noch nicht einmal, dass der Bürgermeister mitteilte, dass es tatsächlich kein Konzept für die Friedhöfe gäbe, schon gar keines für Gundernhausen. Auch sein eindringlicher Hinweis, dass dringend etwas für die Friedhöfe getan werden müsse, verhallte ungehört.
Aber warum? Die SPD-Fraktion war der Ansicht, dass unsere Friedhöfe völlig in Ordnung seien, nämlich viel besser als noch vor zwei, drei Jahren. Die GRÜNE-Fraktion beanstandete, dass erst einmal alles andere Liegengebliebene erledigt werden müsse und überhaupt sei ja auch ihr Antrag auf Übernahme der Mehrkosten für die Kinderbetreuung abgelehnt worden, da könne man jetzt kein Geld für die Friedhöfe ausgeben. Auch die CDU-Fraktion sah keine Notwendigkeit, tätig zu werden. Gleichwohl versäumte keine der anderen Fraktionen zu betonen, wie wichtig ihnen die Friedhöfe seien.
Aber es sei eben kein Geld da und die Prioritäten seien anders zu setzen, als von WiR beantragt. Außerdem wecke ein Konzept Erwartungen, die man mit der derzeitigen Haushaltslage nicht bedienen könne.
WiR finden dies unerträglich. Den Friedhof zu pflegen, zu erhalten, ja zu hegen - das ist nicht nur Teil unserer Kultur, das ist vor allem Achtung und Wertschätzung unserer Verstorbenen, manifestiert Respekt und Anstand gegenüber den Trauernden und zeugt von Pflichtbewusstsein gegenüber unserer Bürgerschaft, die unüberhörbar nach Verbesserungen auf den Friedhöfen verlangt.
Wegen der Kosten hatten WiR schon im Ursprungsantrag konstruktive Vorschläge gemacht, wie ein neues Konzept trotz leerer Kassen erzielt werden könne. Auch das wollte keiner hören und es gipfelte in dem Statement, dass ein Konzept wegen der leeren Kassen auch gar nicht umzusetzen sei.
Seltsam, dass dieser Einwand bei unserem Antrag zum Pumptrack keine Rolle spielte. Aber gut. Wenn mit der aktuellen Kräfteverteilung im Roßdorfer Parlament die Friedhöfe in Roßdorf mit fadenscheinigen und nach unserer Einschätzung parteipolitisch motivierten Erwägungen keine Beachtung finden, dann müssen WiR das akzeptieren. Aber WiR können die bei der Recherche zu unserem Antrag wahrgenommenen Wünsche der Bürger nicht einfach überhören.
WiR bleiben dran und haben deshalb an unseren Bürgermeister, der wie WiR die Notwendigkeiten rund um die Friedhöfe erkannt hat, appelliert, bei Ablehnung unseres Antrages wenigstens im Wege des schlichten Verwaltungshandelns sich bestmöglich um die Friedhöhe zu kümmern.
WiR - Wir in Roßdorf e.V.
Markus Stellfeldt
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