WiR beantragen ein neues Friedhofskonzept

Dr. Margot Käßmann hat einmal gesagt "Friedhöfe sind immer ein Spiegelbild der Gesellschaft" und sie sind auch weit mehr als nur ein reiner "Kostenfaktor".

Im Christentum gehörte es von Anfang an dazu, dass ein Mensch mit Würde bestattet wird. Und sind unsere Friedhöfe noch ein Ort der Würde?

Viele Bürger aus unserer Gemeinde haben sich gerade in den letzten Monaten über den allgemeinen ungepflegten Zustand unserer Friedhöfe und mangelnde Konzepte für die Zukunft, wie zum Beispiel die Bestattung in Wiesengräbern, beklagt.

Es geht hier nicht nur darum, dass einzelne Gräber nicht gepflegt sind oder nicht der aktuellen Friedhofssatzung entsprechen, sondern vielmehr darum, dass unsere Friedhöfe wieder Orte des gelebten Gedenkens an unsere Verstorbenen sein sollen.

Es ist daher nicht damit getan vereinzelt ein Team aus dem Bauhof oder Studenten zu entsenden, die Unkraut jäten oder Laub fegen. Es gilt vielmehr auch die aktuellen Trends bei den Grabarten hin zu mehr Urnenbestattungen sowie die Nachfrage von "pflegeleichten" Gräbern aufgrund der Mobilität der Angehörigen mit in die Konzepte einzubeziehen, um diese Entwicklungen auf sinnvolle Weise in den Bestand zu integrieren.

Es ist also für die Gemeinde Roßdorf erforderlich über die Qualität unserer Friedhöfe verstärkt nachzudenken und diese wieder aktiv zu fördern. Das gesamte Erscheinungsbild des Friedhofes und der gesamten Anlagen muss wieder nachhaltig verbessert und auf eine zeitgemäße neue Basis gebracht werden.

WiR stellten den Antrag, um eine Neubewertung und Wiederbelebung der Friedhöfe als Kulturstätte, Denkmal, Orte der Trauer und der Begegnung, Naherholung vom stressigen Alltag und als Biotop zu erreichen. Dazu haben WiR vorgeschlagen sich externer Hilfe, wie zum Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. in Kassel, zu bedienen. Die geschätzten Kosten einer solchen Friedhofsbegehung und Erstberatung sind absolut überschaubar.

Bis zur nächsten Sitzung will die Bürgermeisterin uns darlegen, was bereits alles in Angriff genommen wurde und konzeptionell geplant wird. Unser Antrag verbleibt daher bis zur kommenden Sitzung in den Ausschüssen.

"WiR sind gespannt auf die Ausführungen, fragen uns jedoch bereits jetzt wie die Bürgermeisterin sich den allgemeinen Unmut in der Bevölkerung zum Thema Friedhof erklärt, wenn doch bereits so viel getan wird", so Fraktionsmitglied Matthias Monien im Nachgang der Sitzung.

 

Martin Heß und Matthias Monien

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