WiR zeigen Weitblick

„Ein ganz besonderer Tag, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird“, so schließt Albert Harbodt seine Rede auf der Sitzung der Gemeindevertretung am vergangenen Freitag. Wer sich ein wenig in der Gemeinde auskennt, der kennt Albert Harbodt als langjähriges Mitglied der Gemeindevertretung und seit 2016 im Gemeindevorstand. Eine Persönlichkeit, die aus der Politik in Roßdorf gar nicht mehr wegzudenken ist. Und genau dieser großartige Politiker redet nun über seinen Abschied aus dem Vorstand. Zwei Jahrzehnte prägte er die Geschichte unserer Gemeinde mit seinem großen Engagement. Auch wenn er mit seinen markanten Beiträgen oft sehr unbequem war und sich ab und an das Rederecht wie er selbst sagt - "illegaler" Weise - erschlich, so war er dennoch stets bei allen Fraktionen respektiert.

Einer, der zu seinen Überzeugungen steht und dem immer viel daran liegt diese auch zu begründen, wie Frau Bürgermeisterin Sprößler selbst konstatiert, gibt nun seinen Platz frei. „WiR alle verstehen diese aus rein persönlichen Gründen getroffene Entscheidung und danken für die großartige Arbeit, die er geleistet hat. WiR sind froh, dass WiR mit Klaus Seibert einen geeigneten Nachrücker für den Gemeindevorstand finden konnten“, so Fraktionsvorsitzender Norman Zimmermann.

Auf ihn wartet noch jede Menge Arbeit, wie sich auch im vorherigen Verlauf der Gemeindevertretersitzung zeigte. So steht nach wie vor die Gründung einer Kreiswohnungsbaugesellschaft, welche SPD und CDU befürworten als nebulöses Projekt im Raum. Gern wollten WiR im Voraus zu einer solchen weitreichenden Entscheidung mehr Licht ins Dunkel bringen und haben die Bürgermeisterin gefragt welche gemeindeeigenen Gebäude und Flächen an den Kreis übergeben werden sollen. Auch wollten WiR wissen welche Rechtsform gewählt wird und welche finanziellen Folgen und Risiken uns im Zusammenhang mit einer Gründung treffen und welcher Zeitplan hinter dem Projekt steht.

Die Antwort lautet leicht verkürzt dargestellt: „Schaun mer mal, dann sehn mer schon.“ Einzig die Information, dass vor der Sommerpause (auf gut deutsch: bereits in der nächsten Sitzung) eine Entscheidung fallen muss, war zu entlocken. WiR sind gespannt, was zum nächsten Termin Konkretes mitgeteilt wird. „Einen Freibrief für ein solches Projekt wird es mit uns nicht geben. Dass man damit nicht angemessen umgehen kann, hat man ja bereits am Bau von übermächtigen Industrieanlagen im Wald sehen können“, führt Fraktionsgeschäftsführer Martin Heß aus. Was es auch zu den umstrittenen Windrädern Neues gibt, berichten WiR in Kürze.

 

Vorher sollte jedoch über das neue Misch- und Gewerbegebiet gesprochen werden. Zwar sind WiR im Grunde nach wie vor für dieses für Roßdorf so wichtige Projekt jedoch werden auch hier grundlegende Weichenstellungen für die Zukunft schlichtweg ignoriert. Dass uns die so wichtige zweite Zufahrt von der B38 von Hessen Mobil zunächst verwehrt bleibt schmerzt alle Beteiligten. „Richtig wäre die vorhandene Planung so anzupassen, dass der Verkehr auch bewältigt werden kann“, berichtet Gemeindevertreter Markus Stellfeldt. So ist die Einmündung zum Behindertenzentrum schon jetzt ein Gefahrenschwerpunkt und nicht optimal angeschlossen. Daher hatten WiR angeregt den Kreisel passend zu dimensionieren, um die gefährliche und unübersichtliche Lage dort zu entschärfen. Auch für den potentiell zunehmenden Verkehr aus und in Richtung BHZ wäre eine Vollanbindung sinnvoll. Leider blieb diese Anmerkung -genau wie der Wunsch die Verbindungen zwischen altem Ortsrand und neuem Gebiet zu optimieren- weitestgehend unerhört.

 

Fraktion WiR – WiR in Roßdorf
vertreten durch 
Markus Stellfeldt und Martin Heß

 

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